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Zukunftsschmiede für die Feuerwehr von Morgen: Lions-Club unterstützt Jugendarbeit der Feuerwehr

Bereits vor 150 Jahren erkannte Kaiser Wilhelm die Bedeutung einer funktionsfähigen Feuerwehr und erließ im Jahre 1875 das erste „Brandschutzgesetz“, in welchem unter anderem jeder Feuerwehrmann ein Ehrenkleid erhielt. Dass dies auch heute noch funktioniert bestätigten Konstantin Mennecke, der stellvertretende Kreisjugendfeuerwehrwart des Landkreises Northeim, sowie der Stadtbrandmeister von Seesen Jürgen Warnecke und der Stadtjugendfeuerwehrwart Michael Müller bei einem hoch interessanten Abend des Lions Clubs Seesen Osterode.

„Auch heute noch- so Jürgen Warnecke – seit 2004 Stadtbrandmeister der Stadt Seesen – sind die Mitglieder der freiwilligen Feuerwehr stolz auf ihr Ehrenkleid, und dies ist nahezu das Einzige, was ihnen neben den oft geringen Aufwandsentschädigungen für den oft schweren Dienst zukommt“. Auch für einen Großteil der Ausrüstung muss die freiwillige Feuerwehr selbst sorgen, weshalb 2005 ein Förderverein gegründet wurde. Dabei deckt die Feuerwehr so ziemlich alles an Notfällen ab, was im täglichen Leben anfällt. Von Verkehrs-Unfällen, Bränden, vollgelaufenen Kellern bis hin zur Türöffnung bei Personen-Notrufen, wenn der beim Notruf-Service hinterlegte Haustürschlüssel mal wieder nicht rechtzeitig zur Verfügung gestellt werden kann. Der Feuerwehrmann muss allzeit bereit sein, Tag wie Nacht, auch Samstag und Sonntag und das in der Regel ehrenamtlichenn in ganz Niedersachsen gibt es lediglich 7 Berufsfeuerwehren, die ohne die zusätzlichen freiwilligen Aktiven ebenfalls kaum funktionsfähig wären.

In Seesen z.B. wurden so im letzten Jahr in 435 Einsätzen durch ehrenamtliche Aktive ca. 30.000 Stunden Einsatz erbracht. Doch wo kommen die vielen benötigten Helfer und Aktiven her? Wie weckt man das Interesse für Engagement im Ehrenamt? „Hier – so Jürgen Warnecke – kommt der Jugendarbeit eine große Rolle zu. Hier müssen wir den Baustein dafür legen, dass es die Feuerwehr noch lange gibt.“ Doch wie begeistert man Kinder und Jugendliche für die Feuerwehr? Wie infiziert man sie mit dem Virus, für diese Organisation ihre Freizeit zu opfern? Gut, in vielen Familien wird die Begeisterung von den Eltern auf die Kinder übergehen, aber auch andere Kinder und Jugendliche muss man hierfür gewinnen können.

Und das beginnt bereits bei den Kleinsten, die man mit den schönen roten Feuerwehr-Autos und einer Hüpfburg auf den Dorffesten anlocken kann. „Die Jugend-Feuerwehren der Stadt Seesen- so Stadtjugendfeuerwehrwart Michael Müller- sind stetig im Einsatz mit einem interessanten, spannenden und abwechslungsreichen Gruppenerlebnis.“ Die 10 Ortsfeuerwehren von Seesen organisieren so1 Kinder- und 7 Jugendfeuerwehren mit 150 Teilnehmer und 50 ausgebildeten Jugendwarten und 21 Kinder stehen noch auf der Warteliste. „Gemeinsam sind wir stark“ ist hierbei der Leitspruch und in Zeltcamps, auf Wettbewerben und Schulungen lernen die Kinder und Jugendlichen bereits in der Theorie alles, was für einen Feuerwehrmann, eine Feuerwehrfrau wichtig ist.

Und das ist eine ganze Menge, denn die Feuerwehr muss alles können, jedes Mitglied ein „Allrounder“ sein. Deshalb beschränkt sich die Ausbildung der Kinder und Jugendlichen nicht auf virtuelles Feuerlöschen, sondern vermittelt Wissen und Fähigkeiten in den sogenannten „MINT“-Fächern wie Mathematik, Chemie, Physik und Mechanik. Das geht sogar vom Rettungs-Roboting bis hin zur Drohnen-Vermessung. Im sogenannten „Rauchhaus“ lernen die Kinder, wohin bei welchen Gegebenheiten der Rauch zieht, von welcher Seite man sich nähern kann, wie ein Lösch- oder Rettungseinsatz zu planen und vorzunehmen ist. Auch der Landkreis Northeim betreut 145 Feuerwehren mit ca. 100 Kinder- und Jugendfeuerwehren. „Deshalb – so Konstanin Mennecke, der Stellvertretende Kreisjugendfeuerwehrwart – wünschen wir uns ein sogenanntes „Kreativ-Lab“, einen Schulungsraum, in welchem die Jugendfeuerwehren des ganzen Landkreises zusammenkommen können und in gemütlicher Atmosphäre gemeinsam in offenem Dialog und mit modernster Kommunikationstechnik, Smartbords und Virtual Reality sich für die Aufgaben der Feuerwehr begeistern können.“ Gedacht ist das Lab für Jugendliche von 8-18 Jahren, steht aber allen Altersstufen offen und soll so zu einem regen interdisziplinären Austausch führen. Hier wird auf die Bedürfnisse der Jugendlichen eingegangen, wird erfragt, welche Voraussetzungen sie brauchen, um sich zu engagieren, wird das Gemeinschaftsgefühl der Jugendlichen gestärkt, um so leistungsfähige und engagierte junge Feuerwehrleute auszubilden, die dem Ehrenamt auch im Erwachsenenalter die Treue halten.

Auch der Lions Club Seesen-Osterode will sich deshalb für die Kinder- und Jugendfeuerwehren einsetzen und hat die Feier seines 30 jährigen Bestehens ganz in deren Dienst gestellt. Am 26.03.2023 wird um 17 Uhr in der Stiftskirche Bad Gandersheim ein Benefizkonzert des „Feuerwehrmusikzuges Dorste“ stattfinden, dessen Erlös der Jugendfeuerwehr Seesen für eine neue Hüpfburg für die “Feuerwehr zum Anfassen“ und der Kreisjugendfeuerwehr Northeim für das „Kreativ Lab“ zu Gute kommen soll. Der Ticketverkauf hierfür wird in den nächsten Wochen in Seesen in der Buchhandlung Isabella Beier und in Bad Gandersheim in der Buchhandlung Pieper starten.

Falls Sie aber die Jugendfeuerwehren bereits jetzt und darüber hinaus unterstützen möchten können Sie dies gerne unter dem Stichwort „Jugendfeuerwehr“ auf das Fördervereins-Konto des Lions Clubs tun: Lions Förderverein Seesen-Osterode IBAN: DE32 2789 3760 1001 7399 01

Text und Foto: Lions-Club

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