Gleich drei große Einsatzübungen haben die Feuerwehren im Landkreis am letzten Septemberwochenende gefordert. Rund 150 Einsatzkräfte probten dabei gemeinsam mit der Johanniter-Unfall-Hilfe realistische Szenarien – von Industriebränden über Menschenrettung bis hin zu Waldbrandlagen.
Den Auftakt machte am Samstag, 27. September, am Vormittag die Übung auf dem Gelände der Bioenergie Leinetal in Hardegsen. Dort galt es für die Ortsfeuerwehr Lutterhausen gemeinsam mit der Kreisfeuerwehrbereitschaft 1 (KFB 1), ein Feuer auf einem Produktionsgelände zu bekämpfen. Mehrere Personen wurden vermisst, andere befanden sich in Zwangslagen. Zusätzlich war die zentrale Wasserversorgung ausgefallen, sodass die Kräfte nicht nur im Innen- und Außenangriff vorgehen, sondern auch improvisierte Löschwasserversorgungen aufbauen mussten.
Am Nachmittag desselben Tages stand in der Sandgrube Delliehausen die nächste Großübung auf dem Programm. Hier hatte die Ortsfeuerwehr Delliehausen gemeinsam mit der KFB 1 ein Szenario zu bewältigen, das einen ausgedehnten Brand mit vermissten Personen vorsah. Auch eine technische Rettung aus einer Zwangslage gehörte zum Auftrag. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf der Löschwasserversorgung: Über eine fast 1000 Meter lange Förderstrecke musste das Wasser mit einer Leistung von mindestens 800 Litern pro Minute an die Einsatzstelle gebracht werden. Während die Ortsfeuerwehr die erste Erkundung übernahm, koordinierte die Führungsgruppe der KFB das Großaufgebot an Kräften.
Den Abschluss bildete am Sonntag, 28. September, eine Waldbrandübung in der Ferienhausanlage „Am Hilkenberg“ in Bodenfelde-Wahmbeck. Ausgelöst durch Flammarbeiten breitete sich in der Übungslage ein Freiflächenbrand auf Waldflächen und in Richtung der Ferienhaussiedlung aus. Die Ortsfeuerwehren Wahmbeck, Bodenfelde und Nienover rückten gemeinsam mit der KFB 1 an. Dabei ging es nicht nur um den klassischen Löschangriff, sondern auch um die großflächige Wasserversorgung: Aus der Weser wurde eine über 1200 Meter lange Förderstrecke aufgebaut, zusätzlich wurde ein Pendelverkehr mit Tanklöschfahrzeugen eingerichtet. Die Einsatzkräfte setzten alles daran, die Ferienhäuser mit einer Riegelstellung zu schützen und die Ausbreitung des Feuers zu verhindern.
Mit diesen drei realitätsnahen Übungen bewiesen die Feuerwehren im Landkreis Northeim ihre Schlagkraft und ihr Zusammenspiel. Menschenrettung, Brandbekämpfung und die Sicherstellung der Wasserversorgung standen an allen Tagen im Mittelpunkt – unter Bedingungen, die so auch im Ernstfall jederzeit eintreten könnten. Ein Team um Abschnittsbrandmeister West, Markus Groß, hat die Übungen ausgearbeitet – die Führungskräfte der Kreisfeuerwehrbereitschaft 1 um Bereitschaftsführer Florian Koch, Stellvertreter Jan-Eric Loy und Leiter der Führungsgruppe Dennis Bodenstein wusste zwar, wo in welchen Anlagen geübt wird durch vorherige Ortsbesichtigungen. Die konkreten Übungslagen waren aber unbekannt. Für die Versorgung sorgte der vierte Zug um Zugführer Heiko Wechenberger.
Fotos: Christopher Sakel/Konstantin Mennecke/Bevölkerungsschutz LK NOM












