Nachrichten

Bilanz 2023: Mehr Einsätze und mehr Nachwuchs im Brandabschnitt Nord/Ost

Der Trend hält an: Die Feuerwehren im Brandabschnitt Nord/Ost mussten mehr Einsätze im Jahr 2023 bewältigen. Dazu steht ihnen aber künftig mehr junger Nachwuchs zur Verfügung – die Mitgliederzahlen in den Kinder- und Jugendfeuerwehren steigen nämlich ebenso.

Mit seinen 24 Feuerwehren ist der die Gemeinde Kalefeld und die Stadt Bad Gandersheim umfassende Brandabschnitt „zwar der Kleinste, dafür aber sicher auch der Schönste“, sagte Abschnittsbrandmeister Carsten Winkler bei der Versammlung in Köhlers Landgasthaus in Altgandersheim. Insgesamt 1043 Mitglieder zählen die Feuerwehren im Abschnitt in allen Abteilungen – die Fördernden nicht mit eingerechnet. Das ist ein Plus von 40 Mitgliedern. „Unsere Kinder- und Jugendfeuerwehren leisten hervorragende Arbeit, unsere Zukunft ist gesichert und unseren Feuerwehren geht es gut“, freut sich Winkler.

Dass die Einsatzzahlen im Jahr 2023 auf 443 (Vorjahr: 353) weiter angestiegen sind, liegt an der ebenso steigenden Zahl technischer Hilfeleistungen. Während 2022 ein Jahr mit vielen Vegetationsbränden war, hat 2023 die Feuerwehren mit Einsätzen aufgrund von Überschwemmungen nach Unwetter und Hochwasser durch Dauerregen beschäftigt. „Mal sehen, was uns dieses Jahr fordern wird.“

Eine starke Nachwuchsarbeit konnte auch Abschnittsjugendfeuerwehrwart Konstantin Mennecke den Kinder- und Jugendfeuerwehren bescheinigen. 124 Mitglieder sind in den Jugendfeuerwehren und 106 in den Kinderfeuerwehren aktiv. „Das ist im Vergleich zum Jahr 2022 ein Plus von sage und schreibe 41 Mitgliedern. Respekt, das ist stark, das ist mit unfassbar viel Arbeit verbunden, ich bin stolz auf Euch, liebe Kinder- und Jugendfeuerwehrwarte, Betreuer und alle, die Euch in Eurer Arbeit unterstützen“, lobte Mennecke. Mit den Projekten Feuerwehr OpenAir, Status2, FeuerwehrVR und dem Anfang April vor der Eröffnung stehenden KreativLAB habe man vier kreisweite Projekte, die aus dem kleinsten Abschnitt kommen, der so aber maßgeblich an der Zukunft der Feuerwehren mitgestaltet. „Das funktioniert, weil Ihr mir hier vor Ort für meine Arbeit auf Kreisebene den Rücken freihaltet. Herzlichen Dank dafür.“

Dass die Ausbildung nach der Zeit der Jugendfeuerwehr in den Einsatzabteilungen auf Kreisebene weitergeht, das ist Aufgabe vom stellvertretenden Kreisausbildungsleiter Sascha Haase. An 34 Tagen wurde an der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Bad Gandersheim Aus- und Weiterbildung angeboten. „Das schaffen wir nur durch unser starkes, 17-köpfiges Team, das sich neben der Arbeit in den Ortsfeuerwehren hier auf Kreisebene engagiert“, sagte Haase. Durch die neue, Modulare Truppausbildung soll künftig viel theoretisches Wissen bereits eigenständig im Internet erlernt werden können. So bleibt mehr Zeit für praktische Ausbildung.

Kreisbrandmeister Marko de Klein betonte, dass die Welt der Feuerwehr in vielfältiger Weise im Wandel ist. Im Bereich des Katastrophenschutzes wird auf Kreis- und Landesebene, aber auch innerhalb der Kommunen viel investiert. „Für uns zeigt sich das auch dadurch, dass es schwer wird, Großfahrzeuge unterzustellen, weil es einfach keine Leerstände mehr gibt, weder in den Kommunen, noch in unseren Feuerwehrtechnischen Zentralen“, sagt de Klein.

Nur weil sich vieles ändert, heißt es nicht, dass man nicht auch an Altbewährtem festhält. „Eine Änderung in der Truppausbildung, bei der viele Inhalte bereits online erlernt werden können, bedeutet nicht, dass wir nicht engagierte Kreisausbilder brauchen, die es verstehen, Wissen gut und anschaulich zu vermitteln“, sagt der Kreisbrandmeister. Und mehr noch, nur weil die Kreisfeuerwehr und Kreisjugendfeuerwehr in enger Zusammenarbeit gemeinsam die Digitalisierung vorantreiben, werden Angebote wie ein Zeltlager nicht obsolet. „Neben der Feuerwehr gibt es kaum noch andere, die jährlich eine solche Sommerfreizeit anbieten. Genau diese ist es aber, die es vielen jungen Menschen ermöglicht, einen gemeinsamen Urlaub mit Freunden zu verbringen.“

Sandra Schwerdtner, Leiterin des Polizeikommissariats Bad Gandersheim, betonte in ihrem Grußwort, dass in der polizeilichen Kriminalstatistik die Anzahl der Übergriffe auf Rettungskräfte zugenommen hat. “Angriffe auf Einsatzkräfte sind absolut inakzeptabel und werden entschieden verurteilt und strafrechtlich verfolgt. Wir als Polizeiinspektion Northeim werden alles in unserer Macht stehende tun, um solche Vorfälle zu verhindern und entsprechende Täter zur Rechenschaft zu ziehen”, sagte Schwerdtner. Menschen, die sich für die Sicherheit der Bürger einsetzen – und das wie bei der Feuerwehr auch noch im Ehrenamt – verdienten höchste Anerkennung.

Ehrungen und Beförderungen

Eine besondere Ehrung konnte in den Reihen des Feuerwehrmusikzuges Kalefeld erfolgen. Die Einheit hat den Abend nicht nur musikalisch begleitet. Sie hat mit Jürgen Froese jetzt einen weiteren Oberfeuerwehrmusiker in ihren Reihen.

Stadtbrandmeister Kai-Uwe Roßtock konnte mit dem stellvertretenden Bürgermeister der Stadt Bad Gandersheim, Heinrich Hohls, Ernennungen vornehmen. Burkhard Sdonuß, stellvertretender Ortsbrandmeister in Dannhausen und Kai Bornickel, stellvertretender Ortsbrandmeister in Gehrenrode, haben beide ihren Amtseid abgelegt.

In der Gemeinde Kalefeld befördert wurden Jens Milbredt und Christian Wittwer zu Oberlöschmeistern, Norbert Schridde zum Brandmeister, Jan-Philipp Apel und Sascha Haase zu Oberbrandmeistern und Tobias Gropp zum Hauptbrandmeister.

In der Stadt Bad Gandersheim befördert wurden Timo Pawlicki, Lorenz Macke, Andre Jürries und Kai Bornickel zu Löschmeistern, Burkhard Sdonuß, Maximilian Goslar und Niklas Kielhorn zu Oberlöschmeistern befördert, Lars Probst zum Hauptlöschmeister, Christopher Philipps zum Ersten Hauptlöschmeister und Hendrik Scholz zum Oberbrandmeister.

Die Ehrung für 25 Jahre aktive Mitgliedschaft in der Feuerwehr erhalten hat Renzo-Frank Schulze, seit 40 Jahren aktiv dabei sind Oliver Lampe, Nils Peukert, Thomas Müller, Peter Probst, Stefan Scholz und Bodo Steinhoff.

Zwei besondere Ehrungen gab es zum Schluss. Klaus-Dieter Steinhoff, 1986 in die Feuerwehr Wrescherode eingetreten, hatte diverse Funktionen in der Feuerwehr, darunter unter anderem die des Kameradschaftswarts, Atemschutzgerätewarts und des stellvertretenden Gruppenführers. In die Ausbildung bringt sich Steinhoff seit Jahrzehnten aktiv mit ein, bei Baumaßnahmen wirkt er mit Sachverstand mit. Für diese besonderen Verdienste erhält Klaus-Dieter Steinhoff die Ehrennadel in Bronze des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen.

Das Silberne Ehrenzeichen des Landesfeuerwehrverbandes am Bande hat Stadtbrandmeister Kai-Uwe Roßtock erhalten. Roßtock war von 1992 bis 2002 als stellvertretender Kreisjugendfeuerwehrwart und von 2004 bis 2017 als Leiter der damals Kreispressegruppe genannten Einheit für Öffentlichkeitsarbeit tätig. Seit 2016 bekleidet er das Amt des Stadtbrandmeisters in der Kurstadt. Hinzu kommen mehr als 20 Jahre Engagement in verschiedensten Aufgaben, unter anderem als Ortsbrandmeister, Stadtjugendfeuerwehrwart, Gruppenführer und stellvertretender Jugendfeuerwehrwart. Dieses “vielfältige Engagement für die Feuerwehren in der Stadt Bad Gandersheim und darüber hinaus” würdigte Kreisbrandmeister Marko de Klein stellvertretend für das Niedersächsische Innenministerium mit dem Silbernen Ehrenzeichen.

Fotos: Konstantin Mennecke/Kreisfeuerwehr

To Top