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Klimawandel: “Wir können den Wandel gestalten oder von ihm gestaltet werden!”

Berlin/Saarbrücken – „Der Klimawandel greift heute schon in unseren Alltag, unsere Heimat ein. Es gibt keine Freiheit, keine Alternative zum Wandel. Wir können den Wandel gestalten oder von ihm gestaltet werden!“, appellierte Marie-Luise Beck, Geschäftsführerin des Deutschen Klima Konsortiums DKK, an die 171 Delegierten des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV) im Rahmen der Tagung des höchsten Verbandsgremiums in Saarbrücken. Der „Krisenverstärker Klimawandel“ stand im Mittelpunkt der 66. Delegiertenversammlung des DFV.

„Das Klima wird instabil; ein über Jahrtausende eingespieltes Gefüge verändert sich“, berichtete Marie-Luise Beck. Wetterlagen wie Starkregenereignisse würden häufiger: „Der Jetstream schwächelt, so dass Wetterlagen stehen bleiben und nicht weiterziehen. So wird aus einfachem Niederschlag dann Starkregen“, stellte die Expertin dar. Die Klimafolgen veränderten sich nicht linear, sondern exponentiell.

„Der Klimawandel hat seine Auswirkungen mit aller brachialen Wucht gezeigt“, ging Tobias Hans, Ministerpräsident des Saarlandes, in seinen Ausführungen in der Congresshalle Saarbrücken auf das Thema ein. „Wir brauchen Klimaschutz und wir brauchen Prävention, um die Folgen etwas zurückzudrängen – wir müssen aber auch dafür sorgen, dass die Feuerwehren adäquat ausgestattet sind, um hier zu helfen“, so Hans. Harald Schindel, Beigeordneter der Stadt Saarbrücken, blickte in seinem Grußwort über die Landesgrenze: „Die französischen Feuerwehren haben seit langer Zeit übergreifende Konzepte für Waldbrände.“

„Die Feuerwehren stehen durch den Klimawandel vor veränderten Einsatzbildern“, warnte DFV-Präsident Hartmut Ziebs. Am Beispiel der steigenden Waldbrände mahnte er, nun präventiv tätig zu werden: „Es muss wieder ein Gleichgewicht zwischen Ökologie und Waldbrandgefahr geben. Es müssen Waldwege verbreitert, Löschmittel bereitgestellt und die Bevölkerung aufgeklärt werden“, so der Verbandspräsident. „Wir werden den flächendeckenden Brand- und Katastrophenschutz nur dann weiter sicherstellen können, wenn wir entsprechende Kräfte haben“, stellte Ziebs fest.

Bezüglich der Bereitstellung von Ausrüstung und Technik für Zwecke des Katastrophenschutzes durch den Bund appellierte er, die Finanzierung zu verstetigen. DFV-Präsident Hartmut Ziebs widmete sich in seiner Rede zur 66. Delegiertenversammlung auch den Themen Absicherung nichtverheirateter Partner im Todesfalle von Feuerwehrangehörigen, EU-Arbeitszeitrichtlinie, europäischer Einsatz deutscher Feuerwehrkräfte, Gewalt gegen Einsatzkräfte, Einsatz von Drohnen, Zusammenarbeit unterschiedlicher Gremien und Einsatz für Demokratie. „Mehr als 60 Prozent der Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehren versehen ihren Dienst im ländlichen Raum – deren Bedürfnisse müssen wir stärker in den Fokus nehmen“, erklärte er.

Die Delegiertenversammlung bildete gemeinsam mit weiteren Gremientagungen, einem ökumenischen Gottesdienst, einem Empfang bei Oberbürgermeister Uwe Conradt und dem Länderabend des Landesfeuerwehrverbandes Saarland den Deutschen Feuerwehr-Verbandstag. In dessen Rahmen wurde Dr. Dirk Hermann, Vorsitzender des Vorstandes der Saarland Versicherungen, für sein Engagement um den Landesfeuerwehrverband mit der Deutschen Feuerwehr-Ehrenmedaille ausgezeichnet. Michael Plahusch und Thomas Plahusch erhielten für ihren ehrenamtlichen Einsatz im DFV-Technikteam jeweils das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Bronze.

Quelle: Deutscher Feuerwehrverband/Pressedienst
Foto: Matthias Oestreicher/DFV

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