Die anhaltend hohen Temperaturen und die langanhaltende Trockenheit haben die Vegetation im Landkreis stark ausgedörrt. Die Kreisfeuerwehr warnt eindringlich vor der aktuell sehr hohen Gefahr von Wald-, Böschungs- und Flächenbränden. Insbesondere leichtsinniges Verhalten kann nun fatale Folgen haben. Überregional, darunter im Harz und im Reinhardswald, kommt es aktuell zu Waldbränden.
„Gerade in der jetzigen Phase, wo die Böden knochentrocken sind und bereits ein Funke genügt, ist besondere Umsicht gefragt“, betont Jan-Eric Loy, Kreisbrandschutzerzieher des Landkreises Northeim. „Wir appellieren an alle Bürgerinnen und Bürger, verantwortungsvoll mit der Natur umzugehen und Feuerquellen konsequent zu vermeiden.“ Die Waldbrandgefahr liegt im Kreis Northeim aktuell bei Stufe 4 von 5, der Graslandfeuerindex ebenso.
Das rät die Kreisfeuerwehr:
• Rauchverbot im Wald: In allen Wäldern ist das Rauchen strikt verboten – auch außerhalb von ausgewiesenen Gefahrenstufen. Eine achtlos weggeworfene Zigarette kann ganze Waldstücke in Brand setzen.
• Grillen nur auf freigegebenen Plätzen: In der freien Natur darf ausschließlich auf dafür ausgewiesenen Grillplätzen gegrillt werden – niemals auf trockenen Wiesen oder im Wald.
Zufahrten freihalten: Wege zu Wald- und Feldgebieten dürfen nicht zugeparkt werden. „Im Notfall zählt jede Sekunde – blockierte Rettungswege verzögern den Einsatz der Feuerwehr“, so Loy.
• Keine Kippen aus dem Auto werfen: Besonders an Straßenrändern ist die Vegetation aktuell extrem trocken. Kippen können hier Böschungsbrände auslösen, die sich entlang der Fahrbahn rasend schnell ausbreiten. Das war in diesem Jahr bereits mehrfach Ursache für Brände.
• Vorsicht beim Parken: Fahrzeuge mit heißen Katalysatoren oder Abgasanlagen dürfen keinesfalls auf trockener Wiese oder Stoppelfeld abgestellt werden. Der Kontakt mit der ausgedörrten Vegetation kann Brände auslösen, die sich nicht nur auf die Fläche, sondern auch auf das Fahrzeug selbst ausweiten können.
• Umgeworfene Verkehrsleitkegel in Wald und Flur liegen lassen: sie dienen den Einsatzkräften bei Wald- und Vegetationsbränden als Richtungsweiser.
Wenn’s doch brennt:
„Sollten Sie einen Brand oder eine Rauchentwicklung bemerken, alarmieren Sie sofort die Feuerwehr über den Notruf 112“, so Jan-Eric Loy. „Geben Sie den Ort des Geschehens so genau wie möglich an. Nutzen Sie Orientierungspunkte wie Straßennamen, Wanderparkplätze oder markante Geländeformen.“ Loy rät zudem: „Wer sich nicht selbst in Gefahr bringt, kann kleinere Entstehungsbrände mit Wasser oder einer Schaufel eindämmen. Aber bitte nur, wenn das ohne Risiko für die eigene Gesundheit möglich ist.“
Wer gut auf solche Situationen vorbereitet sein möchte, kann sich die App Whats3Words herunterladen. Der Erdball ist in dieser App in 3×3 Meter große Quadrate ein- geteilt. Mittels einer Dreiwort-Adresse, beispielsweise
„Fahrrad.Baum.Regen” können Sie der Einsatzleitstelle punktgenau ihren Standort mitteilen – diese Daten werden an die Einsatzkräfte weitergegeben.
Weitere hilfreiche Tipps gibt’s auch im Waldbrand-Informationsflyer von Landkreis und Kreisfeuerwehr. Den Flyer gibt es an allen Präventionsständen, die Kreisbrandschutzerzieher Jan-Eric Loy und Konstantin Mennecke, verantwortlich für die Bevölkerungswarnung, bei verschiedenen Terminen überall im Landkreis anbieten.
Auch wichtig bei großer Hitze:
Neben dem Brandschutz rät die Feuerwehr zur allgemeinen Vorsicht bei hohen Temperaturen:
• Vermeiden Sie körperliche Anstrengungen in der prallen Sonne.
• Trinken Sie ausreichend Wasser.
• Achten Sie besonders auf Kinder, ältere Menschen und Tiere.
• Lassen Sie keine Lebewesen im geparkten Auto zurück – auch nicht „nur kurz“.
„Feuerprävention beginnt bei jedem Einzelnen“, so Jan-Eric Loy abschließend. „Mit ein wenig Achtsamkeit können wir gemeinsam verhindern, dass aus einem heißen Sommertag eine Katastrophe wird.“
