Übungen

Wochenendübung der Umweltfeuerwehr mit dem Gefahrgutzug Hildesheim und dem THW Einbeck

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Landkreis Northeim (loh) – Der Fokus des ersten Oktoberwochenendes 2019 lag für die Mitglieder des 3. Zuges der Umweltfeuerwehr des Landkreises Northeim auf Übungen unter einsatzmäßigen Bedingungen.

Gemeinsam mit befreundeten Einheiten, dem ABC-Zug des Landkreises Hildesheim und dem THW Einbeck sowie der Arztgruppe der Umweltfeuerwehr wurden an diesem Wochenende insgesamt zwei größere Einsatzübungen absolviert, um Abläufe, Taktik und die Zusammenarbeit der verschiedenen Einheiten zu überprüfen und zu verbessern.

Der Samstag begann mit einer Stationsausbildung, bei welcher die Anwesenden Kameradinnen und Kameraden in den Umgang mit schwerem technischem Gerät eingewiesen wurden, bevor es nach einer Mittagsverpflegung in die Einbecker Schlachthofstraße auf das Übungsgelände des THW Einbeck ging. Dort wurde die erste Alarmübung des Wochenendes durchgeführt. Die Übungsleiter haben sich ein Szenario ausgedacht, welches die Einsatzkräfte teilweise an die Grenzen ihrer körperlichen und geistigen Belastbarkeit führte. Simuliert wurde ein Terroranschlag – die Explosion einer so genannten „schmutzigen Bombe“. Durch die Explosion wurde radioaktives Material freigesetzt und ein Gebäude so stark beschädigt, dass es eingestürzt ist. In dem eingestürzten Gebäude wurden noch mehrere vermisste Personen vermutet, welche durch die Einsatzkräfte geortet und aus den Trümmern befreit werden mussten. Aufgrund der Freisetzung des radioaktiven Materials war dieses nur unter Atemschutz und besonderer Schutzkleidung möglich.

Um einen Zugang zu den Vermissten zu bekommen mussten zuerst Stahlträger mit einem Brennschneidgerät entfernt werden, bevor die Einsatzkräfte durch ein enges Loch in einen Hohlraum des angenommenen Gebäudes vordringen konnten. Dort angekommen mussten unterirdisch, in völliger Dunkelheit und in Rauch gehüllt,  weitere Hohlräume durchsucht und Wände z.B. mit Abbruchhämmern entfernt werden um an die Verschütteten zu kommen. Oberirdisch wurde eine weitere Person unter einer ca. 20cm dicken Betonplatte verschüttet, welche mittels Betonkettensäge befreit wurde. Besonders herausfordernd war während der gesamten Übung die Tatsache, dass aufgrund der dargestellten Gegebenheiten die getragene Schutzkleidung getragen werden musste. Zudem musste ein Kontaminationsnachweisplatz betrieben werden und eine permanente Strahlenschutzüberwachung geführt werden. Nach rund fünf Stunden Einsatz waren alle Übungsziele erreicht und alle Vermissten gerettet.

Am Sonntag wurde an die Lage des Vortages angeknüpft. Hier galt es durch die Einheiten eine großflächige Überprüfung der Ausbreitung des radioaktiven Materials im Landkreis Northeim vorzunehmen. Hierzu wurde eine Messleitkomponente errichtet und mehrere Fahrzeuge an mehr als 20 Orte koordiniert, um entsprechende Messungen vorzunehmen. Als Übungsbeobachter waren auch Kreisbrandmeister Marko de Klein und Bad Gandersheims Stadtbrandmeister, Kai-Uwe Roßtock, zugegen.

Im Anschluss an die Übungen fand eine Übungsnachbesprechung mit allen Beteiligten statt. Bei dieser zeigten sich alle Beteiligten mit den gezeigten Leistungen sehr zufrieden. Anmerkungen zu Auffälligkeiten wurden besprochen. Es hat sich gezeigt, wie wichtig gemeinsame Übungen, auch landkreisübergreifend sind.

Text: Lennart Lohrenz, Fotos: Daniel Stahlmann

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