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Wieder Gebäudebrand in Northeim: 130 Retter über Stunden im Einsatz

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Ein Großbrand hat am Donnerstagnachmittag ein Fachwerkhaus in der Northeimer Innenstadt schwer beschädigt und einen Großeinsatz der Rettungskräfte ausgelöst. Insgesamt waren rund 130 Kräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst, Technischem Hilfswerk (THW) und Polizei im Einsatz, nachdem Anrufe über den Notruf 112 ein Feuer an der Ecke Am Münster/Zwinger gemeldet hatten.

Binnen kürzester Zeit wurde das Alarmstichwort von „Zimmerbrand“ auf „Gebäudebrand“ erhöht. Aus mehreren Fenstern des Hauses schlugen bereits beim Eintreffen der ersten Kräfte Flammen. Über der Stadt stand zeitweise eine dichte Rauchsäule.

Der Brandmeister vom Dienst, Christoph Bertram, ließ unmittelbar Vollalarm für die Ortsfeuerwehr Northeim auslösen. Zusätzlich wurden weitere Ortsfeuerwehren sowie eine zweite Drehleiter aus Einbeck angefordert. Trotz der angespannten Lage – einzelne Anwohner befanden sich in Panik auf der Straße – agierten die Einsatzkräfte hochkonzentriert. Vorrang hatten die Verifizierung, ob sich noch Personen im Gebäude befinden, sowie ein Verhindern des Übergreifens der Flammen auf angrenzende Häuser. Die Polizei sperrte den Bereich inklusive Teilen der Fußgängerzone weiträumig ab und betreute betroffene Personen, während die Feuerwehr mit der Brandbekämpfung und Personensuche begann.

Das Feuer hatte sich schnell bis in den Dachstuhl ausgebreitet. Durch den koordinierten Einsatz konnte jedoch ein Übergreifen auf die dicht bebaute Nachbarschaft verhindert werden. Die Bevölkerung wurde über die Warn-Apps sowie Radiodurchsagen durch den Fachzug Bevölkerungswarnung der Kreisverwaltung aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten.

Da zunächst von mehreren verletzten Personen ausgegangen wurde, darunter auch Kinder, löste der Rettungsdienst einen „Massenanfall von Verletzten“ der Stufe 7 aus. Der Leitende Notarzt und der Organisatorische Leiter Rettungsdienst waren mit ihren Teams vor Ort. Sieben Personen, darunter mehrere Kinder, wurden untersucht. Letztlich wurde eine Person leicht verletzt. Das ist eine erfreuliche Bilanz angesichts der zunächst dramatischen Lage.

Zur Lagebeurteilung aus der Luft wurde eine Drohne des Einsatzleitwagens der Stadtfeuerwehr eingesetzt. Baufachberater des THW begutachteten bereits während des laufenden Einsatzes das betroffene Gebäude sowie die Nachbarhäuser. Die Versorgung der Einsatzkräfte übernahm der Verpflegungszug der Kreisfeuerwehrbereitschaft 1. Trotz des Feiertags war es möglich, beim Edeka Scheuner in Bad Gandersheim einzukaufen – als Zeichen der Wertschätzung gab es für alle Helfer sogar frische Äpfel gratis dazu.

Gegen 20 Uhr meldeten die Einsatzkräfte schließlich „Feuer aus“. Die Nachlöscharbeiten zogen sich bis in den späten Abend, die Nachtwache übernahm ab 22 Uhr die Feuerwehr Sudheim.

Im Einsatz waren die Feuerwehren aus Northeim, Langenholtensen, Denkershausen, Berwartshausen, Hollenstedt, Hammenstedt, Edesheim, Einbeck und Sudheim, die Kreisfeuerwehrbereitschaft 1, der Fachzug Bevölkerungswarnung mit stellvertretendem Kreisbrandmeister, das Technische Hilfswerk Northeim, das Deutsche Rote Kreuz, Leitender Notarzt und Organisatorischer Leiter Rettungsdienst, der Bereitschaftsdienst der Stadt Northeim einschließlich Bürgermeister Simon Hartmann sowie die Polizei.

Fotos: Konstantin Mennecke/Kreisfeuerwehr

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