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Stabile Mitgliederzahlen, weniger Einsätze, starke Jugend: Brandabschnitt Nord/Ost zieht Bilanz
Die Kinder- und Jugendfeuerwehren gewinnen unterm Strich mehr Mitglieder dazu, die Einsatzabteilungen verzeichnen altersbedingt ein leichtes Minus: „Um die Zukunft der Feuerwehren im Brandabschnitt Nord/Ost muss man sich also keine Sorgen machen“, bilanziert Carsten Winkler, Abschnittsbrandmeister der Feuerwehren aus der Gemeinde Kalefeld und der Stadt Bad Gandersheim, bei der Abschnittsversammlung im Gasthaus Zwickert in Oldenrode. Mit 1040 Menschen, die sich in dem Abschnitt in Einsatzabteilungen, Kinder- und Jugendfeuerwehren engagieren, „ist das eine ordentliche Zahl und ein gutes Signal für die Sicherheit unserer Bürger“, so Winkler. Bei der Zahl der Feuerwehrmusiker, 24 sind es im Abschnitt, darunter 8 Frauen, würde sich Winkler einen Zuwachs wünschen, um diese besondere Tradition der Feuerwehrmusik noch lange aufrecht zu erhalten.
339 Einsätze galt es für die Feuerwehren im vergangenen Jahr zu meistern, das sind etwas mehr als 100 weniger als noch im Jahr 2023. Abschnittsbrandmeister Winkler erklärt diesen Abwärtstrend durch die im Vorjahr ausgebliebenen sogenannten Flächenlagen, etwa durch Hochwasser oder viele Freiflächenbrände. 45 Brände und 249 Technische Hilfeleistungen gehörten unter anderem zum Einsatzaufkommen. „Mein Dank gilt Euch allen für die stete Einsatzbereitschaft und das professionelle Abarbeiten der Einsätze“, lobte Winkler.
Abschnittsjugendfeuerwehrwart Konstantin Mennecke betonte, dass der Brandabschnitt Nord/Ost bei nahezu allem, was auf Kreisebene angeboten wird, eine Rolle spielt. „Wir bringen die Faszination Feuerwehr mit unseren Projekten wie FeuerwehrVR an jede Milchkanne, sind beim Berufsinfomarkt präsent, betonen bei politischen Diskussionsrunden zur Bedeutung der Jugendarbeit die Relevanz jeder einzelnen Feuerwehr und machen uns beim Entenrennen für die stark, die man im Alltag gerne mal vergisst“, betonte Mennecke. Mit dem seit knapp mehr als einem Jahr existierenden KreativLAB können auch Angebote, etwa ein Escape-Room geschaffen werden, die nicht für jedes Kind im Alltag finanzierbar wären. „Wir stehen für eine Jugendarbeit für alle und bieten auch Raum gegen die nach der Corona-Pandemie unter Jugendlichen gewachsene Einsamkeit.“
Der stellvertretende Kreisausbildungsleiter Sascha Haase betonte am Abend, dass die neue modulare Grundlagenausbildung (MGA) in der Feuerwehr viele neue Herausforderungen mit sich gebracht hat und man sich mit dieser neuen Situation arrangieren muss. „Das wird mehr Aufwand in Organisation und Verwaltung“, betonte Haase. An 21 Tagen wurde im vergangenen Jahr am Standort der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Bad Gandersheim Ausbildung angeboten, „von Kameraden, die sich neben ihrer Tätigkeit in der Ortsfeuerwehr auch zusätzlich in der Kreisausbildung engagieren“, lobte Sascha Haase.
Personelle Veränderungen gibt es beim stellvertretenden Abschnittsbrandmeister. Karsten Müller hört nach 21 Jahren im Amt auf – im Herbst übergibt er den Staffelstab an den neu gewählten Michael Potrafke. Potrafke, unter anderem früherer Bereitschaftsführer der Kreisfeuerwehrbereitschaft 4, ist 51 Jahre alt und kommt aus Wrescherode in der Stadt Bad Gandersheim. Seit dem Jahr 1989 ist er engagiert in der Feuerwehr dabei. Das einstimmige Votum bekam er am Abend für seine neue Aufgabe.
Kai Reichelt konnte als stellvertretender Kreisbrandmeister von vielen Beschaffungen berichten, unter anderem wurde ein neuer Telelader für die Kreisfeuerwehr ausgeschrieben, ebenso ein Abrollbehälter Atemschutz bestellt. Die Einsatzleitstelle ist personell gewachsen, weshalb die Geschäftsstelle des Kreisfeuerwehrverbands aus ihren bisherigen Räumen in ein Nebengebäude gezogen ist. Kalefelds Gemeindebürgermeister Jens Meyer betonte den hohen Wert der „guten Jugendarbeit, die Basis ist für eine starke Zukunft unserer Feuerwehren“. „Die Preisexplosionen bei den Fahrzeugen fallen uns nicht leicht und dann kommt auch noch eine neue Dienstbekleidung für die Feuerwehren“, sagte Meyer. Frank-Dieter Pfefferkorn als Vorsitzender des Kreisausschusses für Brand- und Katastrophenschutz dankte allen, die sich „trotz dreifach-, teils vierfach-Belastung für die Feuerwehr einsetzen“. Gleiches tat auch Lars Müller vom Fachbereich 22 Brand- und Katastrophenschutz der Kreisverwaltung. „Wir leben in Zeiten, in denen es wichtiger denn je ist, dass sich möglichst viele Menschen in der Blaulichtfamilie engagieren.“
Ehrungen und Beförderungen
Das Feuerwehr-Ehrenzeichen für 40-jährige Verdienste des Landes Niedersachsen konnten aus dem Stadtgebiet Bad Gandersheim erhalten: Axel Prahmann (Ortsfeuerwehr Heckenbeck), Udo Rademacher (Heckenbeck), Martin Brackebusch (Bad Gandersheim) und Andreas Bertram (Wrescherode).
Für 40 Jahre aktiven Dienst ausgezeichnet wurden in der Gemeinde Kalefeld Heiko Ude (Dögerode), Norbert Schridde (Oldenrode), Klaus Renziehausen (Kalefeld), Bernd Kuhlemann und Michael Nolte (Wiershausen). Die Auszeichnung für 50 Jahre im aktiven Dienst hat Rüdiger Mill (Oldenrode) erhalten. Für 60-jährige Mitgliedschaft wurde Gerhard Schridde (Wiershausen), für 70 Jahre Manfred Jensch (Westerhof) geehrt. Die besondere Ehrung für 40 Jahre Feuerwehrmusik hat Alexander Jörn (Kalefeld) erhalten.
Befördert werden konnten aus dem Stadtgebiet Bad Gandersheim Selina Ziegenhorn (Wolperode) zur Löschmeisterin und Jannick Deutsch (Bad Gandersheim) zum Löschmeister, Tim Grober (Clus), Kai Bornickel (Gehrenrode) und Jannis Schneider (Harzbörde) zu Oberlöschmeistern, Maximilian Goslar (Ackenhausen( und Burkhard Sdonuß (Dannhausen) zu Hauptlöschmeistern, Lars Probst (Ackenhausen) zum Brandmeister und Sven Probst (Bad Gandersheim) zum Hauptbrandmeister.
In der Gemeinde Kalefeld wurden Ann-Christin Kahler (Kalefeld) zur Löschmeisterin, Sebastian Knapp (Wiershausen) zum Löschmeister befördert. Torsten Grötzner (Kalefeld), Manuel Kunz (Westerhof) und Erik Munzlinger (Sebexen) wurden zu Oberlöschmeistern befördert. Jens Milbredt (Dögerode) trägt den Dienstgrad des Hauptlöschmeisters, Florian Hartwig (Oldenrode) den des Ersten Hauptlöschmeisters.
Für seine Tätigkeit in der Kreisausbildung wurden Sebastian Eickemeyer und Björn Koch zum Hauptlöschmeister befördert. Kai Reuter und Patrick Stahlmann haben das Ehrenzeichen des Kreisfeuerwehrverbandes in Bronze für zehnjährige Tätigkeit in der Kreisausbildung erhalten. Frank Semmelroggen hat die Auszeichnung in Silber für 25-jährige Tätigkeit erhalten. Die besondere Auszeichnung für 40-jährige Tätigkeit in der Feuerwehrmusik erhielt Alexander Jörn.
Text und Fotos: Konstantin Mennecke/Kreisfeuerwehr
