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Hilfe im Hauptamt: so machen wir Ehrenamt im Kreis Northeim fit für die Zukunft

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Ehrenamt im Landkreis Northeim braucht mehr Unterstützung – und das in verschiedenen Formen. Das ist das Ergebnis des Fachtags Ehrenamt, an dem kürzlich rund 80 Engagierte aus der Region teilgenommen haben und der durch Landrätin Astrid Klinkert-Kittel eröffnet worden ist.

Die Landrätin hatte zu Beginn die bunte Vielfalt des ehrenamtlichen Engagements in der verbandlichen und offenen Jugendarbeit im Landkreis hervorgehoben und das gesamtgesellschaftliche Anliegen, dass es aus Sicht des Landkreises Northeim zu fördern gilt, betont. „Ich möchte Ihnen Mut machen! Politik und Verwaltung möchten Sie unterstützen, denn Anerkennung und Wertschätzung Ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit sind ein wichtiger Beitrag zur Stärkung eines lebendigen und demokratischen Gemeinwesens“.

„Besonders aufgefallen ist in den Workshops sowie den gemeinsamen Gesprächen während der Mittagspause, dass wir hoch motivierte Ehrenamtliche im Landkreis haben. Ganz gleich ob im Sport, in den Rettungsorganisationen, im Bereich der Jugendarbeit oder den vielen weiteren Vereinen“, freut sich Jan Mönnich, Vorsitzender des Kreisjugendrings. Der Dachverband der Jugendringe hatte gemeinsam mit der Sportjugend Northeim-Einbeck, der Kreisjugendfeuerwehr, dem Stadtjugendring Einbeck, der Stadtjugendpflege Einbeck und der Kreisjugendpflege zum Aktionstag eingeladen. „Für uns ist das ein wichtiges Signal und eine hervorragende Ausgangssituation. Wir können daran arbeiten, die Situation für Ehrenamtliche zu verbessern und ein mögliches Engagement attraktiver zu gestalten. Die Bereitschaft, sich einzubringen, ist in der Region spürbar groß.“

Engagement attraktiver gestalten, mehr Würdigung erfahren – das war eines der Themenfelder, zu denen sich die Teilnehmenden ausgetauscht haben. „Es geht nicht darum, Geld für sein Ehrenamt zu bekommen, sondern im Alltag immer wieder zu erfahren: wir sehen, was Du für die Gesellschaft tust, und honorieren das“, erklärt der Kreisjugendrings-Vorsitzende. Die im Land Niedersachsen existierende Ehrenamts-Karte biete dafür zu wenig Angebote, insbesondere in der Fläche. „Im gesamten Landkreis Northeim gibt es 22 Vergünstigungen für die Karteninhaber, davon entfallen vier auf Versicherungen, 13 Angebote sind aus der Stadt Einbeck. Das zeigt: Hier ist sehr viel Luft nach oben.“

Die Wünsche für Ermäßigungen sind dabei vielfältig. Günstigeres Parken in den Städten, Rabatt beim Freibadbesuch oder beim Einkauf gehören dazu. „Der Blick über die Landkreisgrenze zeigt, dass das möglich ist. In Rhüden gibt es kostenfreien Eintritt für Freibadbesucher, in Seesen 15 Prozent Rabatt in einem Friseursalon und in Goslar in einer Drogerie ein kostenfreies Duschgel bei jedem Einkauf“, sagt Mönnich. Auch müsse man sich Gedanken darüber machen, wie man Engagierte noch besser vernetzt und mit welchen Formaten man besondere Projekte zeitgemäß würdigen kann.

Deutlich wurde auch in der politischen Diskussion mit den Kreistagspolitikern Heidi Emunds, Hans-Dietmar Kreitz, Karen Pollok und Alexander Kloss, dass eine berufliche Verstärkung, konkret eine Anlaufstelle für Ehrenamtliche, erheblich dazu beitragen würde, den Engagierten den Rücken freizuhalten. Alleine durch das Finden der richtigen Fördertöpfe für Projekte und das korrekte Antragsstellen wenden die Vereine viel Zeit auf. „Hier einen Experten an der Hand zu haben, der weiterhilft, ein Netzwerk hat und Lösungen bietet, würde uns helfen, Ehrenamt im Landkreis Northeim weiter nach vorne zu bringen und es weiter zu stärken,“ fasst Jan Mönnich als Fazit zusammen.

Diese Stärkung sei auch notwendig, da noch vollkommen unklar sei, was mit der Einführung der Ganztagsschule 2026 auf die Vereine und Jugendverbände zukommt. Dieser Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung, schrittweise ab der ersten Klasse, wird die Freizeit für junge Menschen weiter einschränken. Müssen Sportvereine, Feuerwehr und Co. dann in die Schulen? Wie soll das funktionieren? Fragen, die auch beim Fachtag Ehrenamt vorerst nicht beantwortet werden konnten.

Die Fachvorträge zu Beginn des Tages von Märthe Stamer, Geschäftsführerin des Niedersächsischen Landesjugendring Niedersachsen e.V., Reiner Sonntag, Vorsitzender der Sportjugend im Landessportbund Niedersachsen und Beate Böcker, Leiterin der Servicestelle für Bürgerschaftliches Engagement im Landkreis Göttingen, haben gezeigt, dass durchaus Herausforderungen vor den ehrenamtlich Engagierten liegen. „Wenn es uns gelingt, im 50. Jahr des Bestehens des Kreisjugendrings das Netzwerk zwischen den Akteuren im Kreis weiter auszubauen und wir weiter mit der Politik so viel Tempo für unsere Themen auf die Straße bringen, wie in den vergangenen Jahren, sind wir für die Zukunft aber gut aufgestellt“, so Kreisjugendringvorsitzender Jan Mönnich abschließend.

Foto: Leon Hänel/Kreisfeuerwehr

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